Zwar schien der geldpolitische Kurs in den USA und in der Eurozone zu Beginn des Jahres 2024 sehr klar und gewiss, aber die erneut erstarkte Inflation in Amerika stellt den Konsens vom Jahresbeginn in Frage. Klarheit und Gewissheit gehören nun der Vergangenheit an.

Welche Folgen hat diese Veränderung für die High-Yield-Märkte und wie lässt sich das Fondsmanagement an diese neuen Gegebenheiten anpassen?

Wir beginnen mit einer etwas überraschenden Feststellung: Der Markt für die auf Euro lautenden High-Yield-Anleihen reagierte sehr geringfügig auf die wieder auflebende Zinsvolatilität der letzten Zeit. Somit ist die Volatilität der High-Yield-Euro-Anleihen seit einigen Monaten schwächer als die der deutschen Staatsanleihen. Und das kommt eigentlich nie vor! Dieses Phänomen widerspricht scheinbar auch der einfachen Vorstellung, dass eine Risikoanlage volatiler ist als eine Anlage, die als risikolos wahrgenommen wird!

Quelle: ICE, Bloomberg, Stand 03.05.2024

Wie lässt sich diese geringere Volatilität der High-Yield-Euro-Anleihen erklären?

Wahrscheinlich, indem wir uns in einen Anleger versetzen, der sich in der aktuellen Situation befindet. High-Yield-Euro-Anleihen bieten ihm:

einen attraktiven Carry von rund 6 Prozent (dieser ergibt sich zu je 3 Prozent aus den Zinsen und aus dem Credit-Spread),
eine Duration von drei bis vier Jahren, die somit geringer ist als bei den Staatsanleihen,
und – wie die nachfolgende Grafik zeigt – stabile Renditen trotz der Turbulenzen der letzten Zeit (die Spread-Schwankungen gleichen die Zinsschwankungen aus).

Quelle: ICE, Bloomberg, Stand 03.05.2024

Besonders wichtig ist dabei wahrscheinlich folgender Aspekt: Die meisten Anleger gehen bei der Analyse des High-Yield-Markts von der (attraktiven) Rendite und nicht von den (durchschnittlichen) Credit-Spreads aus.

Die attraktive Rendite verbunden mit einer geringeren aktuellen Volatilität stärkt die Anziehungskraft dieser Anlageklasse für die kommenden Monate. Wie kann man von dieser Chance profitieren?

Wir meinen, dass eine attraktive Rendite die Carry-Strategien begünstigt. Umgekehrt wirkt sich ein durchschnittlicher Credit-Spread ungünstig auf Strategien aus, die einen Kapitalzuwachs anstreben. Daher ist auf den Carry, die Risikodiversifizierung und die innere Qualität der High-Yield-Euro-Anleihe besonders zu achten.

Daran haben wir die Portfoliopositionierung unseres Fonds MAM Target 2027 ausgerichtet:

Diversifizierung auf mehr als 100 Emittenten – damit lassen sich die Auswirkungen eines einzelnen Kreditausfalls auf die Performance erheblich verringern
ein Portfolio, das mehrheitlich BB-Titel und einen 15-prozentigen Anteil an BBB-Titeln (mit sehr geringem Ausfallrisiko) enthält, und bei dem im B-Segment eine sehr strenge Auswahl getroffen wird
Anlagen in vorrangige Bankanleihen, die eine starke Verringerung des Portfoliorisikos und zugleich die Hinzunahme eines der seltenen Sektoren mit hohen Zinsen ermöglichen

Das gut diversifizierte Portfolio mit einer höheren Qualität als der High-Yield-Markt bietet eine Bruttorendite von 5,56 Prozent* bei einer durchschnittlichen Duration von rund drei Jahren. Dieses Rendite-Risiko-Profil erscheint uns attraktiv und zugleich gut an das aktuelle ungewisse geldpolitische Umfeld angepasst, in dem die Zinsen volatil bleiben dürften.

*Rendite bei Fälligkeit des Portfolios per 05.03.24, Quelle Mandarine Gestion.

Warum man trotz der ungewissen Lage in High-Yield-Anleihen investieren sollte

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