In der aktuellen Phase, in der überall in der Welt ein kräftiger Aufschwung der Wirtschaft zu beobachten ist, scheint ein Sektor in besonderem Maße Opfer des eigenen Erfolgs zu sein.

Gemeint ist der Halbleitersektor. Häufig ist von diesen Komponenten die Rede, aber in den alltäglichen Geräten bleiben sie zumeist unsichtbar.

Genau wie die menschlichen Organe ist jeder dieser Chips jedoch unverzichtbar. Die Verknappung der Halbleiter war in letzter Zeit ein zentrales Thema. Verschiedene Produktionsketten in der Automobil- und in der Telekommunikationsindustrie wurden dadurch beeinträchtigt. Angesichts der hohen Nachfrage werden die drei Riesen des Sektors (Samsung, Intel und TSMC) ihre Investitionen verstärken, um ihre Produktionskapazitäten zu steigern. Über die kommenden Jahre werden sich die Investitionen auf mehrere zehn Milliarden Dollar belaufen.

Als Anleger kann man sich daher dem Teil des Eisbergs zuwenden, der unter Wasser liegt, und unbekannte Akteure begleiten, die von den massiven Investitionen im Sektor profitieren könnten.

Zu dem weltweiten Microcaps-Universum gehören sehr viele KMU, die Teil dieser Wertschöpfungskette sind.

Eine der größten Herausforderungen des internationalen Technologiewettlaufs in diesem Bereich besteht in der Miniaturisierung, die mit der Notwendigkeit einer immer höheren Präzision einhergeht. Heute werden Größen von fünf Nanometern angeboten, bald schon werden es drei Nanometer sein. Die Produkte sind also 10 000 Mal feiner als ein Haar.

In diesem Bereich tun sich mehrere japanische Unternehmen hervor, die im Fonds Mandarine Global Microcap vertreten sind. Toyo Gosei, Osaka Organic Chemical und Tri Chemical produzieren beispielsweise chemische Komponenten, deren extreme Reinheit immer gefragter ist. Nomura Micro Science und Organo ermöglichen eine maximale Reinigung des im gesamten Herstellungsprozess genutzten Wassers. Genauso sind Yokowo und Japan Electronic Materials zu nennen, die Equipment für das Testen von Chips herstellen.

In den USA konzentriert sich Camtek auf die 2-D- und 3-D-Prüfung von Wafern und Schneideprozessen, während Photon Control in Kanada weltweit führend in der Temperaturkontrolle bei der Herstellung ist und damit eine homogene Qualität sichert. Auch wenn Europa hinterherhinkt, zeichnet sich das deutsche KMU Süss Microtec durch seine Maschinen für die Wafer-Bearbeitung aus. Ende März gab es den Eingang einer neuen umfangreichen Bestellung bekannt, die zweifellos von seinem Hauptkunden TSMC stammt.

Diese wenigen Beispiele belegen den starken Kontrast zwischen der Konzentration auf wenige große Akteure und der Vielseitigkeit der in aller Welt verstreuten KMU.

Innerhalb eines komplexen Umfelds trägt jedes Unternehmen seinen Teil bei und beteiligt sich so auf seinem Gebiet am Wachstum eines Sektors, der in unserem Alltag einen immer höheren Stellenwert einnimmt.

Halbleiter – der Wald, den man vor lauter Bäumen nicht sieht

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